Vision

Die Lebensbedingungen der Kongolesen *innen haben sich in Folge von diversen Faktoren über die letzten Jahre stetig verschlechtert. Dies hat eine steigende Kriminalität zur Folge, bei der oft sog. „Straßenkinder“ zu Tätern und Opfern werden. Wenn Eltern sterben und keine Verwandten in der Stadt leben, sind die Kinder meist sich selbst überlassen und besonders vulnerabel. Bei voranschreitender Urbanisierung und großer Jugendarbeitslosigkeit fehlen jungen Menschen Perspektiven. Ihnen erscheint eine kriminelle Tätigkeit als einziger Ausweg aus ihrer hoffnungslosen Situation. Diese Kinder suchen ihren Platz in der Gesellschaft und werden zur Gefahr für sich selbst und andere. Die Gefahr einer weiteren verlorenen Generation, die nicht positiv zur Entwicklung beiträgt, ist eine Realität. Ein geschützes Aufwachsen ist für diese Kinder ohne externe Unterstützung nicht möglich. Aus diesem Grund sind „Schutzräume“ nötig, in denen sie möglichst unbeschwert und mit einer Vision für ihre Zukunft aufwachsen können.
Das Waisenhaus Elikya wird Voll- und Halbwaise aus der Region Mont Ngafula, Mitendi aufnehmen. Entsprechend den räumlichen Kapazitäten, sollen darin 10-15 Kinder und Jugendliche ein Zuhause finden. Die Anzahl der aufgenommenen Mädchen soll bewußt die der Jungen übersteigen. Damit wird der besondere Förderungs- und Schutzbedarf verwaister Mädchen zum Ausdruck gebracht. Die Perspektiven eines Mädchens in der kongolesischen Gesellschaft sind gegenüber denen eines Jungen ohnehin erheblich geringer. Denn die, in der Mehrheit sozialschwachen, Familien bevorzugen es den Jungen eine schulische Bildung zu ermöglichen.
Umso so schlechter sind die Chancen als Waisenmädchen eine schulische Bildung zu genießen.
Im Sinne der Sozialraumorientiertung wird den Waisenkindern der Besuch der lokalen Schulen ermöglicht, um ein möglichst „normales“ Aufwachsen in der Gesellschaft zu gewährleisten. Daneben sollen im Waisenhaus weitere Förderungen angeboten werden, unter anderem Hausaufgabenbetreuung, Nachhilfe und kreative Aktivitäten.
Die Begleitung der Kinder und Jugendlichen soll möglichst bis zum Schulabschluss und einer Berufsausbildung erfolgen. Die Kinder, die das Erwachsenenalter erreicht haben, sollen mit Hilfe von Partnerorganisationen gefördert werden im Sozialraum eine sinnhafte Tätigkeit auszuüben.
Langfristig ist es das Ziel von Elikya den Kindern eine Perspektive über das Leben im Waisenhaus hinaus zu bieten. Ziel ist die Hilfe zur Selbsthilfe, die jungen Menschen ermöglichen soll, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden und einen Beitrag zur Verbesserung der Lebenssituation anderer Menschen zu leisten. Es wird eine Zusammenarbeit mit den Sozialämtern in Mont Ngafula angestrebt, um staatliche Strukturen bei ihrer Arbeit zu untersützen und einen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten.